Seniorenarbeit

Engagement für Opfer des Nationalsozialismus – Wir dürfen nicht vergessen…

Ausgangslage

Den meisten Menschen, die Opfer des NS wurden, war es nicht immer möglich, in ihr altes Leben zurückzukehren und neue Existenz aufzubauen.

Keine Familie, keine Ausbildung, keine Arbeit, körperliche und psychische Gebrechen, soziale Isolation — ihre gesamten Lebenswege wurden verändert.

Nach der Rückkehr ins eigene Land wurden sie weiter verfolgt und traumatisiert. Die meisten Frauen, die Opfer des NS-Regimes wurden, waren nicht

mehr in der Lage, eigene Familien zu gründen und blieben kinderlos. Am Ende ihres Lebens stand und steht oft große Armut. Die in Deutschland lebenden

NS-Opfer haben oft kein Vermögen, keine Familie, die sie pflegt und unterstützt. Oft müssen sie von der Grundsicherung leben.

Psychische und physische Erkrankungen, Angewiesensein auf Betreuung, oft soziale Isolation und nicht zuletzt fehlende gesellschaftliche Anerkennung.

Bedarf und Lösungswege

Verbesserung der Lebensqualität alter Menschen, insbesondere NS-Opfern, durch Modelle für eine würdevolle

Betreuung und Pflege oder durch gesellschaftliche Teilhabe, Würdigung und Anerkennung

Die alten Menschen sind in ihrer Selbstständigkeit bei außerhäuslichen Aktivitäten, wie z.B. in ihrer Mobilität und der Haushaltsführung beeinträchtigt. Sie brauchen Unterstützung bei der Selbstversorgung, bei der Gestaltung des Alltagslebens, bei der Aufrechterhaltung sozialer Kontakte, bei der Verarbeitung „alter“ Erinnerungen durch Austausch mit anderen NS-Opfern oder im Generationendialog mit Jugendlichen und Kindern.

Neben der Hilfestellung bei der pflegerischen Betreuung zu Hause, Entlastung im Haushalt, Spaziergänge in der frischen Luft, Ausflüge in Museen und zu Gedenkstätten werden verschiedene Themennachmittage, Aufführungen/ Konzerte und Theateraufführungen sowie Generationenaustausch stattfinden, um der sozialen Isolation alleinstehender und betagter Senioren entgegenzuwirken.

Stärkung des Verantwortungsbewusstseins von Politik und Gesellschaft für die Belange älterer Menschen, insbesondere

NS-Opfer, und Mobilisierung von Hilfsbereitschaft für die Zielgruppe auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene

Es bedarf Auseinandersetzung mit den Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten, mit der Geschichte. Es muss mehr Austausch über die Erfahrungen

von NS-Verfolgten über die Grenzen und Generationen hinweg stattfinden. Es muss mehr für die Probleme der NS-Opfer sensibilisiert werden.

Zeugen des NS müssen besser in die Gesellschaft integriert werden. Es soll eine Form der Erinnerung für die Gesellschaft geschaffen werden, die der Gefahr der

Wiederholung der damaligen Zeit entgegenwirkt.

 

 

 

 

Projektdurchführung BVRE e.V.

Projektförderung durch die Stiftung EVZ „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“